
Was ist die Wische überhaupt?
Die Wische ist eine Region in der Altmark im Norden von Sachsen Anhalt.
Das Gebiet der Wische liegt zwischen Stendal, Wittenberge und Havelberg.
Der Name Wische leitet sich aus dem niederdeutschen Wort für Wiese ab.
15 Gründe für die Wische:
- Man kann hier wunderbar unangestrengt radeln (Flachland).
- Der Sternenhimmel ist atemberaubend.
- Wir haben 3 Hansestädte.
- Man kann staufrei Auto fahren.
- Man findet die Ruhe, die man sucht.
- Es gibt jede Menge kulturelle Angebote.
- Es gibt aber auch noch zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten.
- Man findet hier Abenteurer und Visionäre – eine interessante Mischung aus noch interessanteren Menschen.
- Die Wische bietet fruchtbaren Boden.
- Der Jakobsweg führt auch durch die Wische. (Hier kann man sich auf den Weg zu sich selbst machen.)
- Die Wische ist ein Ort für Aktionen.
- Es gibt hier eine artenreiche Flora und Fauna.
- Die Störche lieben die Wische. Wir auch!
- Hier gibt es eine traumhafte parkähnliche Landschaft.
- Hier gibt es Geschichte zu entdecken.
Meine Wische…
von Grit-Kerstin Stange
Meine Beziehung zu diesem Fleckchen Erde musste erst wachsen und sich entwickeln.
Viele Menschen, die wie ich aus einer waldreichen Gegend stammen, sind zunächst irritiert und vermissen etwas, wenn sie herkommen.
Ich ging erst einmal auf Abstand: kein Wald, im Herbst schlammige Straßen, so dass die erste Anschaffung hier Gummistiefel waren.
Die Elbe war damals noch keine Augenweide sondern ein bedrohlich wirkendes Industriegewässer.
Wollte ich bleiben? Nein.
„Wer erst mal in den Wischedreck gefallen ist, bleibt daran kleben.“ sagten die Alten schmunzelnd und voller Weitblick und sie behielten Recht.
Wir blieben und verliebten uns in diese weite, parkähnliche Landschaft, die inzwischen saubere Elbe, die im Sommer ihre Sandstrände für uns entblößt und die kleinen charmanten Ortschaften, welche zunehmend attraktiver für kreative Menschen werden. Hier werden Lebensträume gelebt.
Manchmal bedarf es des Blickes eines Außenstehenden, um die Schätze vor der eigenen Haustür zu erkennen.
Wie schnell wird man betriebsblind und lässt sich durch schwierige Entwicklungen entmutigen.
Natürlich haben wir hier mit den typischen Problemen ländlicher Gebiete heutzutage zu tun. Junge Leute wandern ab, es gibt zu wenig attraktive Arbeitsplätze, Schulen werden geschlossen und dergleichen mehr.
Auf der anderen Seite gibt es aber auch einen Trend, dass sich junge Menschen heimatverbunden fühlen und zurückkehren möchten oder andere haben Lust Gestaltungsräume zu entdecken, die in Großstädten in dieser Form für sie nicht vorhanden sind.
Diese Menschen wollen wir in der Wische willkommen heißen und unterstützen.
Es gibt hier so viel Engagement in den einzelnen Orten, attraktive Vereine, die Großartiges auf die Beine stellen.
Wie sehr könnten sich positive Effekte verstärken, wenn diese Menschen sich intensiver vernetzen würden?
Wenn wir uns darüber austauschen, was der einzelne braucht, um sich hier eine solide Existenz aufbauen zu können, kann man mit vereinten Kräften daran arbeiten, diese Bedingungen zu schaffen. (Vielleicht gäbe es dann sogar flächendeckend schnelles Internet. Das wäre doch mal was.)
Dabei ist es ganz wichtig, über den Tellerrand zu gucken und manchmal auch über den Schatten zu springen.Im Miteinander liegt unsere Chance.
In den 50er Jahren wurde die Wische im Rahmen der Wischeaktion (von oben verordnet) wieder urbar gemacht.
Junge Menschen kamen her und leisteten Übermenschliches. Manche verliebten sich und blieben.
Jetzt ist es Zeit, die Wische für das neue Jahrtausend fit zu machen.
Es braucht eine neue Wischaktion, eine, die von den Menschen hier selbst gestaltet wird:Die Wischeaktion 2.0.

